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Als Einjährige werden Pflanzen bezeichnet, die innerhalb einer Vegetationsperiode aus Samen heranwachsen, Laub und Spross bilden, blühen und fruchten. Nach der Bildung von Samen sterben sie ab. Da sie einen Sommer lang blühen, werden sie häufig „Sommerblumen“ genannt. „Es gibt viele Möglichkeiten einjährige Pflanzen in ein Staudenbeet zu integrieren“, erklärt Hanne Roth, Landschaftsarchitektin aus Ingolstatt.
In vielen Fällen werden die Sommerblumen als Lückenfüller für die Anfangsphase genutzt. Das heißt, die Menge der Einjährigen reduziert sich jedes Jahr, bis die Stauden nach etwa 5 Jahren die Fläche ausfüllen. Eine andere Möglichkeit ist es, Einjährige ganz bewusst als Gestaltungselement in einem Beet einzusetzen. Dabei werden bestimmte Flächen in Beeten freigehalten, um sie sowohl mit einjährigen Frühlingsblühern, als auch mit Sommerblumen zu bestücken. „Der Vorteil hierbei ist, dass die Blütezeit im Beet durch den Sommerflor verlängert werden kann. Außerdem ist jedes Jahr eine neue Bestückung mit einem neuen Farbthema machbar“, erklärt Roth. Der Kreativität kann so freien Lauf gelassen werden.

Schnelle Wirkung

Wenn eine Pflanzen-Neuanlage geplant wird, ist zunächst Geduld für die Entwicklung der mehrjährigen Stauden mitzubringen. Je nach Auswahl der Gattung dauert es einige Jahre, bis sie zu voller Größe entwickelt sind. „Geben Sie deshalb Groß- und Leitstauden, wie Gräsern (Miscanthus) oder Sonnenbraut (Helenium) Freiraum für ihre Entwicklung“, empfiehlt die Architektin. In die Zwischenräume können gut Sommerblumen gepflanzt werden.
„Einjährige ergänzen das Beet mit Farbe und Volumen und können je nach Geschmack so gewählt werden, dass sie Kontraste bilden oder sich harmonisch ins Farbbild einfügen“, weiß Roth. Auch bei der Höhenabstufung lassen sich Einjährige effektvoll einbinden – sie können sowohl über den Stauden schweben, als auch im Vordergrund stehen. „Die Variationsmöglichkeiten sind fast unendlich“, schwärmt die Pflanzenliebhaberin. Viele Sommerblumen, wie Sonnenhut (Rudbeckia hirta) oder Zinnie (Zinnia elegans ) eignen sich außerdem als Schnittblume und bringen so die Sommer-Farben auch ins Haus.
Die typischen Sommerblumen pflanzt man nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai aus. Dann können Spätfröste der Entwicklung nichts mehr anhaben. Verwendet man vorgezogene Sommerblumen vom Gärtner oder betreibt eine eigene Anzucht im Haus, stellt sich schnell eine Blütenpracht ein. Für regelmäßige Wassergaben bei Trockenheit sind sie dankbar und machen es mit einer tollen Blüte wett. Um das Anwachsen zu erleichtern, sollten besonders hochwüchsige Einjährige wie Schmuckkörbchen (Cosmos), Sonnenblume (Helianthus annus) gestäbt werden.

Gärtnertipp – besondere Lieblinge

„Zu meinen einjährigen Lieblingen im Garten gehören die Löwenmäulchen (Anthirrhinum) mit ihren vielfältigen Farben und der üppigen und langanhaltenden Blüte“, gesteht Roth. Mit ihnen lassen sich Abschnitte mit wunderbarer Linearität schaffen und einzelne Pflanzenarten besonders herausstellen. „Die mexikanische Sonnenblume (Tithonia rotundifolia) begeistert mich durch die intensiv orangefarbenen Blüten und ihren buschigen Wuchs“, erklärt die Planerin. „Dieser passt wiederum gut zu allen schlanken hohen Stauden wie dem blaublühenden Gartensalbei (Salvia nemorosa `Tänzerin `) oder Ehrenpreis (Veronica spicata, Veronicastrum). Außerdem gibt es viele Gräser wie das Federborstengras (Pennisetum setaceum `Rubrum´, Pennisetum villosum) oder Federgras (Stipa tenuissima), die innerhalb einer Vegetationsperiode ein üppiges Erscheinungsbild erreichen. Pflanzenwolken und Verbindungen zwischen einzelnen Stauden schaffe ich mit dem Einsatz des einjährigen Zauberschnees (Euphorbia `Diamond Frost´)“. (GMH/BdS)

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